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Was Corona in meinem Alltag positiv verändert

Von Bianca Koschel

24. März 2020


Schon wieder Corona hier im Blog? Muss das sein? Gibt es keine anderen Themen?

Ja. Nein. Doch. Aber irgendwie kommt es mir merkwürdig und … ja, unredlich vor, in dieser Krise, die uns alle betrifft und die unser aller Leben so extrem beeinflusst, über etwas anderes zu schreiben.

Möglicherweise ändert sich das noch, wir stehen ja erst am Anfang. Vielleicht stelle ich nächste Woche fest, dass es zu Corona von meiner Seite aus nichts mehr zu sagen gibt. Gut möglich! Im Moment bin ich aber nicht an diesem Punkt. Ganz im Gegenteil, ich möchte euch heute ein bisschen darüber erzählen, wie Corona meinen Alltag verändert und was daran gut ist.

Natürlich hat das Ganze auch sehr viele negative Auswirkungen. Jeder, der mich ein wenig kennt, weiß, wie wenig ich dafür gemacht bin, mich zuhause zu verkriechen ohne eine einzige stille Minute für mich allein. Aber darum soll es heute nicht gehen, denn an negativen Nachrichten und schlechter Stimmung mangelt es im Moment nun wirklich nicht.

Was hat Corona in meinem Leben für erfreuliche Veränderungen bewirkt? Zunächst einmal hatte ich noch niemals so früh im Jahr einen so tipptopp gepflegten Garten. Ich bin nämlich, offen gestanden, ein richtiger Gartenarbeits-Muffel. Aber in diesem Jahr, wo mein Garten der einzige Ort an der frischen Luft ist, an dem ich keine Gefahr für andere und diese keine Gefahr für mich darstellen, kommt ihm eine ganz besondere Bedeutung zu. Ich habe gezupft, beschnitten, geharkt und gepflanzt wie eine Weltmeisterin und ich muss sagen: das Ergebnis macht mich richtig glücklich!

Außerdem telefoniere ich wieder mehr. Normalerweise habe ich zum Telefonieren weder Zeit noch Lust. Ich habe beruflich und privat so viel Ansprache und kommunikativen Austausch, dass ich darüber hinaus nicht die geringste Lust verspüre, mich am Telefon zu verausgaben. Das ist aktuell anders, denn anstatt eher oberflächliche WhatsApp-Nachrichten zu schreiben, plaudere ich lieber lange und intensiv mit meinen Eltern oder engen Freunden am Telefon.

Außerdem, und das freut mich ganz besonders, werde ich richtig digital. Lange träumte ich davon, Unterrichtsmaterial in digitaler Form zur Verfügung zu stellen, Youtube-Videos und Podcasts zu produzieren. Ich schob es gedanklich immer in die beliebte Kategorie „Mache ich, wenn ich mal Zeit habe“. Jetzt habe ich Zeit und ich habe vieles davon bereits umgesetzt. Und festgestellt: es ist tatsächlich so schwer, wie ich immer befürchtet hatte. Es geht unendlich viel Zeit dafür drauf und oft ist das Endergebnis nicht annährend so, wie ich es mir vorgestellt hatte.

Aber, und das ist vielleicht die beste persönliche Entwicklung, die mir Corona beschert: ich gebe trotzdem nicht auf! Ich lade es trotzdem hoch, denn ich kann nicht gleich von Anfang an perfekt sein (auch wenn ich es gerne wäre!). Ich bin nicht perfekt, aber mutig, ich wage etwas Neues und ich gestehe mir selbst zu, dass das Ergebnis eher … befriedigend ist. Aber hey, jetzt habe ich mal die Gelegenheit das zu leben, was ich meinen Schülern immer sage: Befriedigend ist völlig okay, damit kann man gut leben! Ist echt so!