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Schlechtes Gewissen: Wie uns Schuldgefühle quälen, warum sie uns nutzen und wie wir sie loswerden!

Frau hat schlechtes Gewissen

Von Bianca Koschel

3. August 2023

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Schlechtes Gewissen: Warum Schuldgefühle so mächtig sind

Schuldgefühle gehören zu den mächtigsten und quälendsten Erfahrungen, die Menschen erleben können. Sie entstehen, wenn wir das Gefühl haben, etwas Falsches oder Schädliches getan zu haben, sei es gegenüber uns selbst oder anderen. 

Grundsätzlich ist es erstmal gut, dass wir ein Gewissen haben, denn dies verleiht uns Menschen eine innere moralische Instanz. Unser Gewissen ist sozusagen wie unser eigenes Grundgesetz. Es beinhaltet unsere Werte und Prinzipen und alle Überzeugungen, die wir für wahr halten. Wenn wir gegen unsere eigenen Werte und Prinzipien verstoßen, meldet sich unser Gewissen und erzeugt negative Gefühle als Warnsignal. Dieser Mechanismus ist wichtig, da er dazu dient, unser Verhalten zu kontrollieren und uns vor Fehlern zu bewahren.

Zudem spielen soziale Normen eine bedeutende Rolle. In Gesellschaften und Gruppen wird das Verhalten jedes Einzelnen von anderen beobachtet und bewertet. Wenn man gegen diese Normen verstößt können Gewissensbisse entstehen als Reaktion auf das Bewusstsein, die sozialen Erwartungen enttäuscht zu haben.

Leider bekommen wir ein schlechtes Gewissen aber auch in Situationen, in denen wir nichts Falsches tun. Es gibt viele Menschen, die sich schlecht fühlen, wenn sie Grenzen setzen und die Erwartungen anderer Menschen nicht erfüllen. Dann treffen sie Entscheidungen aus dem schlechten Gewissen heraus, die für sie selbst gar nicht gut sind und die ihnen im Nachhinein viel Frust und Ärger bescheren.

Aber warum ist ein schlechtes Gewissen so mächtig? Wir fühlen uns oft schuldig, obwohl unser Kopf eigentlich weiß, dass diese Gefühle gar nicht angebracht sind. Trotzdem ist da diese unnachgiebige Stimme im Kopf, die uns ein nagendes Schuldgefühl einflüstert und wir glauben ihr.

Darum sind Gewissensbisse so mächtig

Wenn du sehr häufig ein schlechtes Gewissen hast, kann das tiefe Wurzeln haben, die bis in die Kindheit zurückreichen. Erfahrungen aus der Vergangenheit, traumatische Ereignisse oder eine auf Schuld und Scham basierte Erziehung können das Selbstwertgefühl eines Menschen beeinflussen und dazu führen, dass er sich selbst als “schlecht” oder “unwürdig” empfindet. Solche negativen Erfahrungen schleppen wir häufig ein Leben lang mit uns herum.

Die Macht des Gewissens liegt in der Auswirkung auf unsere Psyche. Gewissensbisse können zu starken inneren Konflikten führen, die sich auf Dauer negativ auf die psychische Gesundheit auswirken. Wenn Menschen häufig unter Schuldgefühlen leiden, kann das zu Schlafstörungen, Angstzuständen oder im schlimmsten Fall gar zu Depressionen führen.  

Deshalb ist es so wichtig, uns mit diesen Gefühlen eingehend zu beschäftigen, weil sie eng mit unserem Selbstwertgefühl verknüpft sind und erhebliche Auswirkungen auf unsere psychische Gesundheit und unsere sozialen Beziehungen haben können. Es geht darum, mit den eigenen Gefühlen auf eine konstruktive Weise umzugehen, aus ihnen zu lernen und die Wunden zu heilen, die häufig unter der Oberfläche verborgen liegen.

Davon ist ein schlechtes Gewissen abhängig

Ein schlechtes Gewissen ist als psychologisches Phänomen tief in unserer menschlichen Natur verwurzelt. Es fungiert als moralischer Kompass, der uns dabei hilft, zwischen richtig und falsch zu unterscheiden und unser eigenes Verhalten zu bewerten.

Oft entsteht es, wenn unser eigenes Verhalten oder Handeln nicht mit unseren inneren moralischen Werten und Prinzipien übereinstimmt. Wenn wir das Gefühl haben, falsch gehandelt oder anderen Schaden zugefügt zu haben, reagiert unser System und kann uns zum Beispiel ein schlechtes Gewissen bescheren.

Unsere Selbstwahrnehmung spielt ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Entstehung eines schlechten Gewissens. Diese setzt sich aus vielen Überzeugungen zusammen, die wir auf uns selbst bezogen für wahr halten. Wenn unser Verhalten nicht mit diesen Überzeugungen übereinstimmt, kommt es zu einem Konflikt, der ein ein schlechtes Gewissen auslöst.

Ein schlechtes Gewissen kann auch durch soziale Normen und die Erwartungen der Gesellschaft erzeugt werden. In jeder Gemeinschaft gelten bestimmte Verhaltensweisen als moralisch “gut” oder “schlecht”. Wenn wir gegen diese Normen verstoßen sorgt das häufig dafür, dass wir uns schlecht und ungenügend fühlen.

Auch durch große Empathie entsteht ein schlechtes Gewissen!

Ein schlechtes Gewissen kann auch durch ein sehr hohes Maß an Empathie entstehen. Es ist zwar einerseits ein Zeichen von großer sozialer Kompetenz, wenn wir in der Lage sind, uns in andere Menschen hineinzuversetzen und ihre Gefühle und Bedürfnisse verstehen. Menschen mit einem sehr ausgeprägten Maß an Empathie sind jedoch besonders anfällig dafür, sich schuldig zu fühlen, wenn sie die Wünsche und Erwartungen ihrer Mitmenschen nicht erfüllen. Sie stellen besonders oft ihr eigenes Verhalten in Frage und sorgen sich, ob es andere Menschen beleidigt oder verletzt haben könnte.

Sensible und empathische Menschen sind aus diesem Grund von Natur aus empfindlicher für Schuldgefühle. Ihr hoher Anspruch an die eigene moralische Integrität und ihr Wunsch, anderen zu helfen und sofort zu handeln, wenn sie irgendwo Unrecht wittern, macht sie anfällig für Selbstzweifel und Selbstanklagen. 

Können wir unsere Schuldgefühle loswerden?

Es ist durchaus möglich, diese negativen Gefühle loszuwerden. Jedoch geschieht dies meist nicht über Nacht, sondern bedarf eines Prozesses, in dem wir tief in unsere Prägungen und Muster einsteigen müssen. Der erste Schritt in diesem Prozess besteht darin, all unsere Gefühle zunächst einmal wahrzunehmen und ohne Wertung anzuerkennen! 

Erst dann können wir damit beginnen, die Ursachen und die zugrunde liegenden Überzeugungen zu identifizieren und zu verstehen, die zu den Schuldgefühlen führen. Dies schließt auch eine Reflexion über die eigenen Werte, die eigene Erziehung und die in uns verankerten Glaubenssätze ein.

Ein sehr wichtiger Schritt in diesem Prozess ist es, sich selbst zu vergeben! Selbstvergebung ist eine der schwierigsten Aufgaben, aber auch eine der wirksamsten. Wenn wir fühlen können, dass wir als Mensch Fehler machen DÜRFEN und dass wir trotzdem liebenswert und wertvoll sind, dann sind wir auf dem richtigen Weg!

Unser Gewissen ist ein kluger Wegweiser!

Ein schlechtes Gewissen ist übrigens nicht nur Fluch, sondern auch Segen! Wenn wir reflektiert damit umgehen, anstatt uns davon beherrschen und limitieren zu lassen, können wir es als klugen Wegweiser nutzen.  Ein übermäßig schlechtes Gewissen ist oft ein Zeichen dafür, dass tiefere emotionale Verletzungen in uns wirken. Diese können aus vergangenen traumatischen Ereignissen, ungesunden Beziehungen oder einem negativen Selbstbild resultieren. 

Es ist wichtig, diese inneren Wunden zu erkennen und anzugehen, anstatt sie zu ignorieren oder zu verdrängen. Emotionale Verletzungen möchten angeschaut und geheilt werden, ansonsten werden sie uns immer wieder psychischen Druck erzeugen.

Wer eigene Fehler in so gut wie jeder Situation vermutet, verspürt ständigen Leidensdruck! Das schlechte Gewissen fungiert in diesem Fall als eine Art Warnsignal , dass wir etwas in uns tragen, das geheilt werden darf.

Natürlich sind manchmal auch unsere Schuldgefühle berechtigt. Nämlich dann, wenn wir tatsächlich anderen Schaden zugefügt oder ungerecht gehandelt haben. In solchen Situationen kann das schlechte Gewissen oft auch ein Anstoß sein, um uns zu reflektieren, Verantwortung zu übernehmen und gegebenenfalls Wiedergutmachung zu leisten.

Wie kann ich mein schlechtes Gewissen loswerden?

Wie bereits gesagt: Ein schlechtes Gewissen kann viele Ursachen haben. Aber was können wir tun, wenn wir uns ständig schuldig fühlen und in jeder kritischen Situation fürchten, uns falsch verhalten zu haben? Denn spätestens, wenn uns das schlechte Gewissen Leidensdruck verschafft und wir beispielsweise nicht mehr in der Lage sind, persönliche Grenzen zu setzen aus lauter Angst und Selbstzweifeln, gibt es tatsächlich Handlungsbedarf!

Wenn du übrigens mehr zum Thema “Grenzen setzen” erfahren möchtest, melde dich gerne unter diesem Link zu meinem kostenlosen Webinar “Die Magie des Neinsagens und wie sie auf wunderbare Weise dein Leben verbessert!” an.

Weiter oben habe ich schon gesagt: hinter einem schlechten Gewissen steckt oft ein sehr komplexes Problem, welches nur mit viel Zeit und tiefer Reflexion aus der Welt zu schaffen ist. Trotzdem gibt es ein paar Tipps, die du sofort umsetzen kannst und mit denen du hoffentlich auch schnell und nachhaltig positive Veränderungen spüren wirst!

7 gute Tipps gegen schlechtes Gewissen

Hier sind sieben effektive Tipps, die dir helfen können, dein schlechtes Gewissen zu überwinden:

  1. Praktiziere Selbstvergebung: Sei nicht zu streng mit dir selbst und erlaube dir, Fehler zu machen. Vergebe dir selbst für deine eigenen Fehltritte und sieh sie als Gelegenheit zur persönlichen Weiterentwicklung.
  2. Reflektiere deine Muster: Nimm dir Zeit, um über die Situationen nachzudenken, die bei dir öfter zu einem schlechten Gewissen führen. Erkenne und reflektiere die verbindenden Muster
  3. Setze dir realistische Erwartungen: Sei realistisch in Bezug auf deine eigenen Fähigkeiten und Grenzen. Akzeptiere, dass niemand perfekt ist und dass negative Gefühle zum Leben dazu gehören.
  4. Stärke dein Selbstwertgefühl: Wenn du dir unsicher bist, wie du das machst, schau dir gerne meinen Blogartikel zum Thema an
  5. Pflege regelmäßige Selbstfürsorge: Kümmere dich um dich selbst, indem du deine Bedürfnisse respektierst und kommunizierst
  6. Übe dich in Akzeptanz: Akzeptiere, dass du nicht immer alles kontrollieren kannst und dass es manchmal notwendig ist, bestimmte Dinge loszulassen. Lass deine Gefühle zu, dich aber nicht von ihnen dich beherrschen
  7. Lerne Nein zu sagen: Wenn du wirklich in der inneren Erlaubnis bist, gesunde Grenzen setzen zu dürfen, bleibt das schlechte Gewissen aus!

Melde dich jetzt an für mein kostenloses Webinar “Die Magie des Neinsagens und wie sie auf wunderbare Weise dein Leben verbessert! Darin erkläre ich dir, welche Hürden du überwinden musst, um deine Grenzen zu setzen OHNE ein schlechtes Gewissen zu haben!

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Wähle die Tipps aus, die am besten zu dir passen, und setze sie sofort in die Praxis um. Denke daran, dass es Zeit und Geduld braucht, um sich von einem schlechten Gewissen zu befreien und sei nicht enttäuscht, wenn es nicht immer oder nicht sofort funktioniert!

Die innere Einstellung verändern

Zum Schluss eine wichtige Erinnerung: Niemand ist perfekt, und jeder macht Fehler. Entscheidend ist, sich zu erlauben, aus den eigenen Fehlern zu lernen!

Ein unterstützendes Umfeld kann ebenfalls hilfreich sein, um ein schlechtes Gewissen zu überwinden. Gespräche mit vertrauensvollen Personen tragen dazu bei, deine eigenen Gefühle zu verarbeiten und neue Perspektiven zu gewinnen.

Außerdem möchte ich dir noch sagen, dass du dir deiner eigenen Werte und Prinzipien bewusst bleiben und danach handeln darfst, ganz egal, ob andere Menschen diese Werte teilen oder nicht!

Ein schlechtes Gewissen ein Teil des menschlichen Erfahrungsspektrums und es hat durchaus seinen Sinn und Zweck. Wichtig ist, dass man sich mit den Ursachen auseinandersetzt und Verantwortung für die eigene Heilung übernimmt!

Vielleicht kann man das schlechte Gewissen nicht immer komplett überwinden. Dann hilft es, die innere Einstellung dazu zu verändern und es nicht länger als feindliches Gefühl zu betrachten, sondern es als freundliche Warnung willkommen zu heißen, dass es sich lohnt genauer hinzuschauen.

Ein passendes Video zum Thema “Schlechtes Gewissen” kannst du dir hier ansehen:

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