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Die drei K’s: von Kellern, Kleidern und Konsum

Von Bianca Koschel

5. Mai 2020

Ausmisten, Keller ausmisten, Kleider, Kleiderschrank, Konsum, Konsumverzicht

Ausmisten ist, nach allem, was ich so höre und lese, bei vielen Menschen eine besonders beliebte Beschäftigung in diesen Zeiten. Da wird in Keller, Gartenhäuschen und den Küchenschränken sortiert, geräumt und Platz geschaffen, was das Zeug hält.

Ich selbst habe mich leider nicht an den Keller herangetraut. Selbst die Aussicht auf mehrere Wochen Lockdown schien mir nicht ausreichend, um dem sich dort befindlichen Gerümpel Herr zu werden. Dabei wäre das ziemlich nötig. Vielleicht wird eine in Zukunft stattfindende Pandemie uns ja mal für ein ganzes Jahr zuhause festsetzen. Dann würde ich dieses Projekt in Angriff nehmen. Vielleicht!

Einstweilen habe ich meine Ausmist-Energie an meinem Kleiderschrank ausgelassen. Ich habe alle meine Kleidungsstücke herausgeholt und auf vier Stapel verteilt: 1. Bleibt. 2. Geht. 3. Bleibt, muss aber gewaschen/ ausgebessert/ umgearbeitet werden. 4. Bleibt / Geht vielleicht. Mit Stapel 1-3 war ich schnell fertig: sauber wieder nach Farben sortiert eingeräumt (ich liebe diesen ungefähr eine Woche andauernden Zustand eines farblich sortierten Kleiderschranks); weggeschmissen bzw. zur Kleiderspende gegeben; zur Schneiderin gebracht.

Mit Stapel 4 verfahre ich so, dass ich ihn vorübergehend in den Keller räume (gut, dass ich den nicht ausgemistet habe, jetzt kommt es auf einen Posten mehr im Gesamtchaos auch nicht mehr an). Wenn ich die Sachen in dieser Saison nicht vermisse, erfahren sie im nächsten Jahr die gleiche Behandlung wie Stapel 2 in diesem Jahr. Ansonsten dürfen die Sachen wieder einziehen.

Ordnung im Kleiderschrank hat mehrere Vorteile. Natürlich sieht es so aufgeräumt viel besser aus. Man hat aber auch wieder einen guten Überblick, welche Sachen vorhanden sind und welche zur perfekten Ergänzung der Garderobe noch anschafft werden müssen.

Was die letzte Kategorie betrifft, so habe ich eine sehr betrübliche beruhigende Feststellung machen müssen dürfen: Der Wiedereröffnung der Läden kann ich in diesem Jahr sehr gelassen entgegenblicken. Denn ich brauche überhaupt nichts! Mein Kleiderschrank ist prall gefüllt mit hübschen Sachen, die darauf warten angezogen und ausgeführt zu werden. Eigentlich hatte ich mich nach dieser Zeit der Isolation schon darauf gefreut, wieder einmal gemütlich durch meine Lieblingsboutiquen zum bummeln und das ein oder andere Teil zu kaufen.

Nun ist aber Konsum zum Selbstzweck schlichtweg blödsinnig und jeder unnötige Gang in die Stadt sowieso verantwortungslos. Ich sollte mich also freuen, dass ich viel Geld und überdies Zeit spare, mit der ich viel sinnvollere Dinge tun kann. Zum Beispiel den Keller ausmisten.

Wobei ich gerade überlege… ein paar neue T-Shirts könnte ich vielleicht doch noch gebrauchen. Oder neue Socken. Meine Sporthosen sind eigentlich auch nicht mehr richtig gut. Schade, fast hätte ich es mit meiner neuen Shopping-Abstinenz und der daraus resultierenden Freizeit geschafft, mir den Keller vorzunehmen. Vielleicht im nächsten Jahr!?